Angeln in Dänemark 

Das Königreich Dänemark ist nicht ohne Grund ein beliebtes Ziel internationaler Angler. Neben den einzigartigen Landschaften und den zahlreichen Gewässern sticht besonders die Fischvielfalt des Landes heraus. Weiter als 50 km von der Küste ist man nie entfernt und einer der zahlreichen Seen und Flüsse liegt sicherlich direkt um die Ecke.

Alles für die Fischvielfalt – nachhaltiges Angeln in Dänemark 

Dänemark hat einen sehr guten Fischbestand und es wird nie mehr gefischt als benötigt. Um dies auch weiterhin gewährleisten zu können, ist es wichtig, sich mit den dänischen Bestimmungen, Angelverboten und Fangbeschränkungen schon vor der Reise vertraut zu machen

Es bestehen Schutzzonen an den Mündungen von Flüssen, Bächen und Auen ins Meer. Hier muss beim Angeln ein Abstand von 500 m zur Mündung eingehalten werden. Da sich auch die Regelungen für Mindestmaße und Schonzeiten je nach Gebiet unterscheiden, sollte man sich bei Fragen unbedingt an die jeweiligen Touristenbüros wenden. 

Nachhaltigkeit wird beim Angeln in Dänemark großgeschrieben. Deshalb ist es besonders wichtig, den Angelplatz so zu verlassen, wie er vorgefunden wurde. 

Die Vielseitigkeit der dänischen Gewässer 

Dänemark gleicht einem Paradies für Angler, da das Land von der Nordsee und der Ostsee eingerahmt und von Flüssen und Fjorden durchzogen ist. Dies bietet einmalige Fischbestände in umfangreichen Angelgebieten. 

Angeln am Riff
Quelle: 4-s.ukr.net / depositphotos.com

Die beliebtesten Arten des dänischen Fischreichtums 

So zahlreich wie die Gewässer in Dänemark, so vielfältig sind auch deren Fischarten. Während sich Anfänger mit dem leicht zu fangenden Plattfisch begnügen, können sich Fortgeschrittene an den Fang eines Steinbutts wagen, was einer echten Herausforderung gleicht. 

Die wichtigsten Salzwasser-Fischarten in Dänemark:

  • Dorsch
  • Flunder
  • Glattbutt
  • Hering
  • Kliesche
  • Köhler
  • Lachs
  • Makrele
  • Meerforelle
  • Schellfisch
  • Scholle
  • Steinbutt
  • Wittling
  • Wolfsbarsch

Die wichtigsten Süßwasserfische in Dänemark:

  • Aal
  • Bachforelle
  • Hecht
  • Lachs
  • Meerforelle
  • Seeforelle
  • Zander

In Dänemark ist immer Angelsaison. Während Plattfische oder Meerforellen das ganze Jahr über geangelt werden können, zeigen sich Heringe oder Makrelen nur in bestimmten Monaten. Wenn man es also auf eine bestimmte Art abgesehen hat, sollte man sich vorher gut informieren.

Der dänische „Fisketegn“

Um in Dänemark angeln zu dürfen, ist keine Prüfung nötig. Für alle zwischen 18 und 65 Jahren ist der sogenannte „Fisketegn“ verpflichtend, der aber lediglich erworben werden muss. Diese Tageskarten (5,40€), Wochenkarten (17,40€) oder Jahreskarten (24,80€) können in Angelläden, Touristenbüros, Postämtern und im Internet erhalten werden. Ältere und jüngere Angelbegeisterte benötigen keinen Schein.

Online ist der Erwerb des Angelscheins bereits vor der Ankunft an dem gewünschten Angelrevier möglich. Unter www.fisketegn.dk kann der Schein sogar in deutscher Sprache bezahlt und anschließend ausgedruckt werden.

Zur Überprüfung der Gültigkeit des Scheins genügt es, seine Angelscheinnummer zu kennen und ein Ausweisdokument mit sich zu führen. 

Die besten Angelreviere

Da Dänemark umgeben und durchzogen von Wasser ist, sind die besten Bedingungen für einen Angelurlaub gegeben. Ob Einsteiger oder Angel-Profi – für jeden findet sich dank der abwechslungsreichen Gewässer und des vielfältigen Fischvorkommens die passende Stelle. 

Riffangeln und Schleusenangeln an der dänischen Nordsee

Die dänische Nordsee bietet schier unendliche Möglichkeiten, um den Angelurlaub zu einem einzigartigen Abenteuer zu machen. Ein besonderes Erlebnis bietet ein Ausflug an das Gelbe Riff, ein Hochplateau am Rande der norwegischen Rinne. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass man einen der riesigen Dorsche, Lengs oder Köhler beim Angeln in einer Tiefe von 40–50 m erwischt.

Dementsprechend ist es wichtig, dass man sich über das richtige Angelmaterial informiert. Zusätzlich ist entweder ein Bootsführerschein notwendig oder man erreicht das Riff mit Kuttern von den Häfen Hanstholm, Hirtshals, Skagen oder Thyborøn.

Das Weiße Riff ist ein nicht genau festgeschriebenes Gebiet westlich von Hvide Sande. Von dort sowie von Thorsminde gibt es die Möglichkeit, in ausgestatteten Fischkuttern bei Stunden- oder Tagestouren mitzufahren. Große Dorsche, Köhler, Seehecht, Makrelen, Knurrhahn und Schollen werden hier nicht selten gefangen. 

Auf einer schmalen Landzunge in der Region Ulfborg liegt der Fischerort Thorsminde. Hier begegnen sich Nissumfjord und Nordsee. Das jährliche Heringsfestival im Mai ist eine Attraktion für die gesamte Familie. Wer den Fokus mehr auf das Angeln legen will, kann sich hier in den Sommermonaten beim Schleusenangeln versuchen. Es können Makrelen, Hornhechte und Wolfsbarsche gefangen werden. Meeräschen halten sich direkt am Hafen von Thorsminde auf und können mit leichtem Geschirr erbeutet werden. 

Die Inseln und Küsten der dänischen Ostsee

Mit ihren Inseln und offenen Küsten bietet auch die dänische Ostsee ein ausgezeichnetes Angelrevier. Ziele sind hier hauptsächlich die Meerforellen, aber auch Dorsche, Plattfische, Heringe und Makrelen können am Haken laden. Da die Ostsee in der Regel ruhiger ist als die raue Nordsee, eignet sie sich ausgezeichnet zum Brandungsangeln

Die dänischen Ostseeinseln Fyn, Lolland, Falster, Møn und Seeland sind das ganze Jahr über beliebte Ziele für Küstenangler, vor allem die Meerforelle ist hier anzutreffen. Die Anreise mit dem Auto wird außerdem dadurch erleichtert, dass viele der Inseln über Brücken erreichbar sind.  

Aufgrund der hervorragenden Meerforellenbestände ist die dänische Ostsee übrigens auch ein beliebtes Ziel im Winter.

Im Reich der Lachse

Der Skjern Å ist der wasserreichste Fluss Dänemarks und vom 16. April bis zum 15. Oktober bestes Lachsrevier. Auch die Fangwahrscheinlichkeit von Bach- und Regenbogenforellen, Barsch und Äschen ist sehr hoch. 

Aufpassen: Aufgrund von Fangquoten müssen gefangene Lachse und Meerforellen gemeldet werden. Außerdem ist nur der Einsatz von Einzel-, Doppel- und Drillingshaken erlaubt, Widerhaken sind verboten.

Der Varde Å ist ein großer und vergleichsweise tiefer Fluss. Wer sich für Lachs und Meerforellen interessiert, ist an dem rund 100 Kilometer langen Fluss bestens aufgehoben. Da der Lachs unter Naturschutz steht, hat die Gemeinde eine Genehmigung für 130 Lachsfänge pro Jahr, alle weiteren werden wieder ausgesetzt. 

Achtung: Beim Angeln in Süßwasser wird neben dem Angelschein meistens zusätzlich eine Angelerlaubnis benötigt. 

Flussangeln
Quelle: diego_cervo / depositphotos.com

Put&Take-Seen – der sichere Fang 

Put&Take-Seen sind Angelanlagen, in die Fische eingesetzt werden, welche dann gegen Bezahlung gefangen werden können. Für das Angeln wird kein Angelschein benötigt, sondern lediglich eine Angelkarte für den Zeitraum und die jeweilige Angelrute. 

Der Reiz besteht darin, dass ein üppiger Fang hier fast garantiert werden kann. Dennoch werden die Anlagen eher von Gelegenheitsanglern besucht.

Ein Ausflug für die gesamte Familie – die Kultur der Fischer erleben 

Die Fischerei spielt in der dänischen Kultur eine große Rolle. So wird jährlich am letzten Aprilwochenende in Hvide Sande das größte Heringsfestival des Landes gefeiert. Die Heringe ziehen jedes Frühjahr von der Nordsee in den Ringkøbing Fjord.

Dies wird hier mit den verschiedensten, zum Teil nicht ganz ernst gemeinten Wettbewerben, gefeiert: Neben Angel- oder Kochtournieren wird auch ein „Mr. Hering“ gekürt, dessen Teilnehmer durch Aussehen, Humor und Intelligenz auf die Probe gestellt werden.

Auch in Thorsminde findet jedes Jahr ein Heringsfestival statt. Hier besteht sogar für groß und klein die Möglichkeit, an einem der zahlreichen Wettbewerbe teilzunehmen. Wer also im Mai in der Region ist, sollte sich einen Besuch auf keinen Fall entgehen lassen! 

Ferienhäuser speziell für Angler 

Angelhäuser direkt am Wasser, oftmals sogar mit einer eigenen Bootsanlegestelle, bieten die perfekte Ausgangslage für den Angelurlaub. Die vielseitigen Unterkünfte stellen oft sogar einen Filetiertisch und besonders große Gefriertruhen für den erfolgreichen Fang.

Näher geht nicht! Es besteht sogar die Möglichkeit, ein Hausboot auf dem Wasser zu mieten, um das ungestörte Erlebnis zu genießen und eins mit der friedlichen Natur zu werden. 

Fazit

Ob Hochseeangeln, Riffangeln, an der Küste oder im Watt, in Dänemark kommt jeder begeisterte Anfänger oder Profi auf seine Kosten! Der Angelschein muss hier sogar nur gekauft und keine Prüfung bestanden werden, womit dem Abenteuer nichts mehr im Wege steht.

Wichtig ist bloß, sich immer über die bestehenden Mindestmaße und Schonzeiten zu informieren, da nachhaltiges Angeln in Dänemark besonders im Fokus steht. Somit bleiben die außergewöhnliche Fischvielfalt und die Vielseitigkeit der dänischen Gewässer erhalten. 

Die häufigsten Fragen der Angel-Interessierten 

Wann ist Makrelenzeit in Dänemark?

Die Hochsaison erstreckt sich von Juli bis Ende August.

Was kostet der Angelschein in Dänemark?

In Dänemark sind Angelscheine Zeitkarten. Tageskarten kosten 5,40€, Wochenkarten 17,40€, Jahreskarten 24,80€.

Wo braucht man in Dänemark einen Angelschein?

Alle zwischen 18 und 65 Jahren benötigen einen Angelschein für alle öffentliche Gewässer. Put&Take-Anlagen sind Ausnahmen.

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