Hochseeangeln in Dänemark – Ausfahrt mit einem Fischkutter
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Mit einer Küstenlinie von 7.000 Kilometern, zahlreichen Fjorden und seinem Reichtum an Flüssen wie Seen bietet Dänemark abwechslungsreiche Gewässer wie kaum ein anderes Land. Wenig verwunderlich, dass hier gerne geangelt wird.
Wer sich Abwechslung zum Angeln an Mole, Strand oder Put & Take-See wünscht, dem bieten sich an der dänischen Nord-und Ostseeküste traumhafte Gelegenheiten zum Hochseeangeln.
Angeltraum auf hoher See – Hochseeangeln in dänischen Meeren
Mit dem Kutter besonders ergiebige Fanggebiete ansteuern und an einem Riff, Wrack oder an Steinbänken die Angel auswerfen – eine Tour mit einem Angelkutter macht diesen Traum möglich.
Es werden sowohl mehrstündige Angel-Safaris als auch Touren über mehrere Tage angeboten. Die Fahrten auf hohe See werden durch eine Besatzung aus ehemaligen Erwerbsfischern betreut.
Das fachkundige Personal weiß über das Leben und Arbeiten auf dem Meer bestens Bescheid und gibt gerne Ratschläge und Tipps.
Die erfahrenen Skipper brauchen selten lange, um der Crew aus Angelbegeisterten einen erfolgreichen Fang zu bescheren. Während der Fahrt zu den verheißungsvollen Fischgründen wird deutlich: Allein die Stimmung an Deck ist ein unglaubliches Erlebnis.
Tipp: Weitere Informationen oder Platzreservierungen sind in der Touristeninformation der jeweiligen Ferienhausregion erhältlich!
Raue See, große Ausbeute und echtes Abenteuer – Hochseeangeln in der Nordsee
Die Nordsee kann rau sein – Seegang, Wind und Wetter haben schon so manche Tour zu einem echten Abenteuer werden lassen. Trotzdem oder vielleicht gerade deswegen sind die Hochseeangeltouren auf die Nordsee ausgesprochen beliebt.
Hauptsächlich werden Touren mit Start in den Häfen der Küstenorte Hanstholm, Hirtshals oder Nørre Vorupør angeboten.
Das weiße Riff – Angler-El Dorado vor Hvide Sande
Der Untergrund aus weißem Muschelkalk sorgte für den Namen der als „weißes Riff“ bekannten Ansammlung von Steinerhebungen und alten Schiffswracks.
Diese machen das Berufsfischen mit Netzen in dem riesigen Fanggebiet unmöglich und bilden entsprechend ein El Dorado für Wrack- und Hochseeangler.
Von Hvide Sande etwa zwei Stunden mit dem Kutter entfernt, lassen sich in Tiefen zwischen 30 und 40 Metern vorrangig Dorsche fangen – mit einem Durchschnittsgewicht von vier bis zehn Kilogramm.
Tipp: An ruhigeren Tagen kann hier ein klassisches Ostseegerät zum Einsatz kommen. Bei nicht selten starker Drift am Weißen Riff ist der Wechsel auf eine 30lbs-Rute und Multirolle notwendig.
Das gelbe Riff – Echte Kapitaler vor Nørre Vorupør
Als „Det Gule Rev“ bekannt, bildet das gelbe Riff als Hochplateau am Rand der norwegischen Rinne ein ergiebiges Fanggebiet. Nord-westlich von Hanstholm – zwischen Dänemark und Norwegen – formen gelber Kalksandstein und mehrere große Schiffswracks ein Paradies für jeden Angler.
Das Riff erstreckt sich 30 bis 40 Kilometer vor der Westküste Nordjütlands mit einer Länge von 150 Kilometern sowie einer Breite von 20 Kilometern.
Über Abhängen, dem Plateau oder einem der zahlreichen Wracks wird meist in Tiefen von 35 bis 70 Metern geangelt.
Die drei bis vierstündige Anfahrt vom Hafen zu den Fischgründen des gelben Riffs lohnt sich immer. Vor allem Dorsche, die nicht selten die 20-Pfund-Marke brechen, stellen begehrte Fangziele dar.
Doch nicht nur die Größe der Fische beeindruckt, auch die Artenvielfalt lässt das Anglerauge leuchten: Schellfische, Köhler und Pollacks – um nur einige der Fischarten zu nennen – können hier gefangen werden.
Mit der richtigen Ausrüstung kann nun auf die Jagd nach einigen Giganten des Meeres, in Anglersprache Kapitaler, gegangen werden.
Tipp: Aufgrund der kräftigen Strömung sind schlanke Pilker von 300-1000g erforderlich. Wirbel, Haken und Sprengringe sollten gezielt stark ausgesucht werden.
Platte See, seltene Fische und viel Abwechslung – Hochseeangeln auf der Ostsee
Weniger Sorgen vor rauer See und hohen Dünungswellen muss sich beim Hochseeangeln auf der Ostsee gemacht werden. Entlang der dänischen Küste bietet sich die wasserreiche Landschaft für entspannte Tage auf See und zum Inselhopping an.
Zwischen Dänemark und Schweden – Hochseeangeln auf dem Øresund
In der stellenweise nur vier Kilometer breiten Meerenge zwischen der dänischen Insel Seeland und dem schwedischen Festland herrscht meist eine ordentliche Strömung. Bekanntermaßen ist Fisch immer dort zu finden, wo Strömung ist.
Nicht zuletzt das Verbot für das Fischen mit Schleppnetzen seit den 1930er Jahren sorgt unter Anglern für die Popularität des Øresunds.
So teilen sich die Fans des Angelsports die vielen unterschiedlichen Strömungs-und Tiefenverhältnisse des Sunds nur mit den zahlreichen Fähren des meist befahrensten Seewegs Skandinaviens.
Hier kann zu allen Jahreszeiten erfolgreich geangelt werden. Von Meerforelle im Frühjahr über Makrelen im Spätsommer bis zu Dorschen und Heringen im Spätjahr – der vor allem für seine großen Heringsschwärme bekannte Øresunds bietet nahezu alles, was das Angelherz begehrt.
Startpunkt der Angelkutter ist auf dänischer Seite der Hafen von Helsingør. Insbesondere die außerordentlich kurzen Anfahrtswege von lediglich 15 bis 30 Minuten gelten als ausgesprochen attraktiv für Hochseeangler.
Tipp: Trotz relativer Wetterunabhängigkeit gilt Nordwind als ideal: So werden unterschiedlichste Fischschwärme aus dem Kattegat in den Sund gedrückt.
Rekorde jagen am Langelandsbelt – Hochseeangelparadies Lolland
Von allen Seiten von Wasser umgeben und mit der Fähre über Puttgarden auf Fehmarn innerhalb von 45 Minuten zu erreichen ist die Insel Lolland.
Rund um den Fehmarnbelt sorgt die konstante Strömung für fischreiche Gewässer. Dank des geringen Befischungsdruck, selbst an bekannten Hotspots der Angler, finden sich entlang der Küste Lollands besonders scheue Fischarten wieder.
Von den Häfen Onsevig oder Langø starten die Hochseeangeltouren. Oft muss nur wenige Minuten gefahren werden, um eines der begehrten Fischgründe zu erreichen.
Fast schon als legendär gelten die „Butt- oder Plattfisch-Bänke“ vor der Westküste Lollands. Hier wird auf Flunder, Kliesche und Scholle gefischt. Von den acht bis zehn Meter tief liegenden Sandbänken werden regelmäßig Plattfische von Rekordgröße an Bord gebracht.
Um die Inseln Fejø und Femø im Norden auf Meerforelle und -äsche oder im Langelandbelt auf Dorsch – Lolland stellt gerade in der warmen Jahreszeit ein Paradies für Hochseeangler dar.
Tipp: Besonders erfolgreich nach Plattfischen geangelt wird mit Naturködern wie Watt- oder Seeringelwurm.
Dänisches Hochseeangeln – Die beliebtesten Fischarten
Als Top-Revier gelten die dänische Nord- und Ostsee insbesondere für den Lieblingsfisch vieler Meeresangler, den Dorsch.
Allerdings lassen sich noch eine Vielzahl weiterer beliebter Fischarten fürs Hochseeangeln an den dänischen Hotspots entdecken:
Weißes Riff (Nordsee) | Gelbes Riff (Nordsee) | Øresund(Ostsee) | Lolland(Ostsee) | |
Hauptfischarten | Dorsch, Köhler, Scholle, Makrele, Leng | Dorsch, Köhler, Pollack, Leng | Dorsch, Hering | Meerforelle, Dorsch, Plattfisch |
Weitere Fischarten | Heilbutt, Seeteufel, Schellfisch, Heringshai, Lumb | Seeteufel, Seewolf, Heilbutt, Seehecht, Wels, Makrele, Schellfisch, Scholle, Heringshai, Thunfisch | Köhler, Pollack, Plattfisch, Makrele, Wittling, Meerforelle | Hornhecht, Barsch,Lachs, Makrele, Meeräschen |
Ausleihen oder Kaufen – Angelausrüstung an jeder Ecke
Als Land der Angler bietet Dänemark in nahezu jedem größeren Ort am Wasser gut ausgestattete Angelfachgeschäfte. In diesen kann Angelausrüstung gemietet oder gekauft und sich mit Zubehör wie passenden Ködern eingedeckt werden.
Wem das zu umständlich ist, der kann sich in den meisten Fällen auch an Bord des Kutters noch passend ausstatten: Für Leihangel mit Köder und Relingshalter werden mindestens 30 DKK fällig.
Tipp: Auf einigen Angelkuttern wird ein Filetierservice zu fairen Preisen angeboten – so muss im Ferienhaus nicht noch Fisch geputzt werden.
Tipps & Regeln für das perfekte Hochseeangelerlebnis
Eine gute Vorbereitung ist die halbe Miete – dieses Sprichwort gilt auch fürs Hochseeangeln.
Für ein erfolgreiches und nachhaltiges Erlebnis auf dem Meer müssen einige Dinge bedacht und eingehalten werden:
- Seekrankheit:
Mehrere Stunden vor Abfahrt eine Tablette gegen Seekrankheit einnehmen oder entsprechendes Pflaster verfügbar haben.
- Persönliche Ausrüstung:
Warme und regenfeste Kleidung, Gummistiefel und ausreichend Sonnenschutz sollten mit an Bord sein.
- Angelschein:
Der Besitz eines gültigen Angelscheins (dän. Fisketegn) ist erforderlich – Tagesscheine sind oftmals noch an Bord erhältlich. Wochen-oder Jahreskarten sollten vorher angemeldet oder eigenständig erworben werden.
Tipp: Erhältlich sind die staatlichen Angelscheine in Angelshops, Touristenbüros, Postämtern und im Internet unter www.fisketegn.dk
- Schonzeit & Schonmaße
Die Zeiten, in denen das Angeln bestimmter Fische nicht erlaubt ist sowie die Mindestmaße für gefangene Fische sollten zum Schutz der Fischbestände unbedingt eingehalten werden.
Tipp: Die aktuellsten Informationen zu Schonzeit und -maßen stellt die dänische Fischereibehörde in Englisch auf ihrer Internetseite bereit: www.fiskeristyrelsen.dk/english
Fazit
Dank der ausgezeichneten natürlichen Gegebenheiten sowie vergleichsweise milden gesetzlichen Rahmenbedingungen stellt Dänemark ein Paradies für Hochseeangler dar.
Ob ein eher ruhiger Tag auf der Ostsee oder abenteuerlich inmitten der rauen Nordsee – die Zeit genießen und nebenbei einige Fische aus dem Wasser ziehen, das ist hier möglich. In diesem Sinne: „Knæk og bræk“ oder auch Petri Heil.
Die häufigsten Fragen von Reisenden
Eine Tageskarte kostet etwa 5,40 € (ca. 40 DKK). Für eine Woche werden 17,50€ (130 DKK) und für das ganze Jahr 25 € (ca. 185 DKK) verlangt.
In den Touristeninformationen der jeweiligen Ferienhausregion können Platzreservierungen vorgenommen werden. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Möglichkeiten im Internet unterschiedliche Touren zu buchen.
Für eine Tagestour zum Angeln auf hoher See werden mindestens 90€ (670 DKK) fällig. Bei Hochseeangeltouren über mehrere Tage muss inklusive Übernachtung und Vollverpflegung mit einem Preis ab 500€ (ca. 3.700 DKK) gerechnet werden.