Die dänische Esskultur – In Nordeuropa schmeckt’s

Dänemark vereint den Charme der Natur mit delikatem Essen. Ob Kliesche, Smørrebrød oder dänisches Bier, in Dänemark kommt jeder Gourmet auf seine Kosten.

Essen in Dänemark
Quelle: Trendy_Rowdy / bigstockphoto.com

Dänische Essgewohnheiten – Wie isst Dänemark?

Die Dänen lieben ihr Essen. Familien sind gesellig versammelt am Esstisch und genießen selbst gekochte Mahlzeiten. Das ist die Quintessenz der dänischen Essgewohnheiten. 

Die wichtigste Mahlzeit des Tages ist das Middag oder Aftensmad. Wobei es sich bei Middag nicht um den Mittag handelt, sondern den Abend. Die Hauptmahlzeit wird in der Regel nach der Arbeit zwischen 17.00 und 19.00 Uhr eingenommen. Im Gegensatz zum deutschen Abendbrot essen die Dänen abends eher warm.

Beliebte dänische Gerichte und Getränke

Stegt flæsk med persillesovs gehört zu den Nationalgerichten Dänemarks. Das authentisch dänische Gericht kann in vielen Restaurants probiert werden. Es handelt sich um knusprig frittiertes Schweinefleisch, serviert mit gekochten Kartoffeln in Petersiliensoße und eingelegter Roter Bete. Das Gericht ist ein Fest für Gaumen und Sinne. 

Ein anderes Lieblingsgericht der Dänen ist Karbonader. Karbonader ist ein dänisches Alltagsgericht, bestehend aus gebratenen Hackfleischküchlein mit Beilagen. Beliebte Beilagen zu diesem Gericht sind Erbsen und Karotten in einer weißen Soße. Die jüngere Generation hat das Gericht neu interpretiert. Sie essen es mit grünem Salat und frischem Roggenbrot. 

Nach herzhaften Essen trinkt man gerne die Spirituose Akvavit. Der Geschmack kommt dem, eines Kümmelschnapses nahe. Aber auch dänisches Bier, Gløgg und Julebryg dürfen in der Aufzählung der Lieblingsgetränke nicht fehlen.

Flaeskesteg – Der dänische Schweinebraten

Das traditionelle Gericht Flaeskesteg, ist ein dänischer Krustenbraten vom Schwein. Wie in vielen dänischen Gerichten wird auch hier auf Minimalismus gesetzt. Die dänische Küche lässt die einzelnen Zutaten für sich sprechen

Oft wird nur mit Salz und Pfeffer gewürzt. Geschmacksträger ist das Essen an sich. Die knusprige Schwarte des Flaeskesteg entsteht durch Ruhezeit und die fast zweistündige Backzeit. Das Sonntagsessen wird mit karamellisierten Kartoffeln und Rotkohl, sowie brauner Soße serviert.

Die dänische Käsetradition

Käse hat in Dänemark eine lange Tradition. Viele Molkereibetriebe stellen immer noch Käse nach alten Rezepten her. Zu Recht ist dänischer Käse sehr beliebt. 

Zu den bekanntesten Sorten zählen unter anderem: Esrom, Havarti, Danablu, Castello, Höhlenkäse und Samsø. 

Esrom, Havarti und Samsø zählen zu Schnittkäse. Diese Schnittkäsesorten haben einen kräftig-aromatischen, würzigen Geschmack und passen zu frisch gebackenem Brot. 

Danablu und Castello fallen unter die Kategorie der cremigen Käsesorten. Es handelt sich um Blauschimmel- und Weißschimmelkäse. 

Ein besonderer Käse ist der Höhlenkäse. Sein unnachahmliches Aroma erhält er durch wochenlange Reifung in Kalksteinhöhlen unter der Erde.

Kliesche – Das Essen der Armen

Bei Kliesche handelt es sich um getrockneten Plattfisch. Früher galt es als arme Leute Essen, heute ist es Tradition. 

So sieht man im Frühling in der Region Hvide Sande den Fisch, zum Trocknen an Wäscheleinen oder Ständern, baumeln. Im Mai wird der Fisch sogar kostenlos auf dem Stadtfest zum Probieren verteilt. 

Begleitet von einem kühlen Bier, ist Kliesche der perfekte Snack.

Smørrebrød – Das dänische Butterbrot

Das dänische Butterbrot, auch Smørrebrød genannt, ist ein typisches Mittagessen in Dänemark. Die Roggenbrotscheibe mit Belag wird mit Gabel und Messer gegessen. 

Das Brot ist in vielen Variationen erhältlich. Die Basis bilden Leberpastete, gebratener Speck, Fisch, Kaviar, Käse und Wurst oder Fleisch. Die nächste Schicht besteht aus rohem Eigelb oder gebratenem Ei, eingelegtem, Küchenkräutern, frischem Gemüse oder Kartoffeln. Das Topping bilden verschiedene Soßen, wie etwa Remoulade, Mayonnaise oder Meerrettich.

Die Bierszene

Dänemark hat eine große Bierszene mit vielen Brauereien. Zu den größten Brauereien zählen Tuborg und Carlsberg. 

Anders als deutsches Bier wird dänisches Bier mit vielen Zusätzen und Gewürzen gebraut. Besonders schmackhaft sind die regionalen Craft-Biere, sie sind im ganzen Land erhältlich. 

Eine Besonderheit unter den Bieren ist das Julebryg, ein besonderer Weihnachtsbräu. Das Bier wird mit einer Vielzahl winterlicher Gewürze, wie Orangenschalen, Zimt und Nelken gebraut und ist im Winter erhältlich. Ein Tasting lohnt sich!

Gløgg Glühwein

Gløgg ist mittlerweile sogar in deutschen Supermärkten zu kaufen. 

Der skandinavische Glühwein ist eine Kombination aus Rotwein, Schnaps und Gewürzen. Die Mischung wird erwärmt und mit Rosinen und Mandelsplittern ins Glas gefüllt. Ob selbst gemischt oder gekauft, Gløgg ist die perfekte Ergänzung an einem kalten Winterabend.

Das beste Softeis der Welt?

Die Dänen lieben Softeis. Sie sind vielleicht nicht die Erfinder des Softeis, doch haben sie sich der Perfektionierung verschrieben. 

Ob sie das beste Softeis der Welt haben, ist schwer zu sagen. Jedes Jahr wird jedoch die beste Eisdiele des Landes gewählt. 

Essen gehen in Dänemark

Dänemark hat von Sternerestaurants bis Streetfood alles zu bieten. Beliebt sind einheimische Gerichte und die typische Landesküche. 

Viele Restaurants versuchen alte Rezepte neu zu interpretieren. Hierbei wird auf regionale Erzeugnisse gesetzt. Man erhält frisches Gemüse und sogar fangfrischen Fisch zum Tagespreis.

Restaurants – von günstig bis Sterneküche

Die Preise bewegen sich ungefähr auf deutschem Niveau für Restaurantbesuche, teilweise etwas teurer. Wer gerne günstig, aber typisch dänisch essen möchte, kann als Ziel die Kros wählen. Als Kro werden dänische Landgasthöfe bezeichnet. Sie bieten erschwingliche Tagesgerichte und Menüs an, alles natürlich typisch dänisch.

Wer sich so richtig verwöhnen lassen möchte, ist in Dänemark genau richtig. Französische Haute Cuisine und moderne Fischrestaurants laden zu einem Gourmet-Abend ein. Restaurants wie das Noma oder Geranium tragen drei Michelin-Sterne. Bekocht wird man dort von den besten Köchen der Welt.

Hot-Dog und Streetfood

Der Hot-Dog darf in Dänemark nicht fehlen. Die Wurstspezialität Rød pølse wird in einem Hot-Dog-Brötchen angeboten. Garniert wird mit dänischer Remoulade, Ketchup, Senf, Röstzwiebeln, Gewürzgurke und klein geschnittener frischer Zwiebel. 

Die Spezialität ist im ganzen Land erhältlich. Größere Städte wie Kopenhagen, Aarhus oder Odense bieten eine ausgeprägte Streetfood-Szene. Kleine Stände verkaufen in Markthallen ausgefallene Kreationen. Straßensushi, vegane Burger und ausgefallene Pancakes treffen dort auf spannendes Ambiente.

„Tak“ oder doch lieber Geld?

Trinkgeld ist in Dänemark nicht zwingend notwendig. Im Rechnungsbetrag ist eine gewisse Servicepauschale enthalten, welche das extra Trinkgeld ersetzt. 

Wer gerne etwas Trinkgeld geben möchte, wird davon natürlich nicht abgehalten. Mehr als 5 % Trinkgeld sind jedoch nicht üblich. Ein „Danke“, begleitet von einem freundlichen Lächeln, ist immer gerne gesehen. Kleiner Tipp: Danke auf Dänisch heißt „Tak“.

Selber kochen in Dänemark

Die meisten Urlauber leben in Ferienwohnungen oder -häusern in Dänemark. Selbst zu kochen liegt daher nahe. Mit der passenden Rezeptsammlung können typisch dänische Gerichte nachgekocht werden. Wo erhält man frische Lebensmittel?

Einkaufen: Bauernmarkt und frischer Fisch

Ein absolutes Muss im Dänemark Urlaub ist der fangfrische Fisch. Manchmal ist dieser direkt vom Kutter erhältlich. Die Preise sind tagesaktuell und schwanken dementsprechend. 

Sehr zu empfehlen sind dänische Bauernmärkte und kleine ortsansässige Lädchen. Diese bieten frisches Gemüse und lokale Delikatessen an. Solche Märkte und Läden sind in vielen Städten und Dörfern im ganzen Land vorhanden.

Fazit: Dänischer Gaumenschmaus

Die Dänen lieben herzhafte und üppige Gerichte

Knuspriger Schweinebraten, kräftiger Käse und salziger Trockenfisch sind nur ein kleiner Auszug aus der vielseitigen Küche. 

Wer Dänemark pur genießen möchte, kann einen Mix aus Restaurantbesuch, Streetfood und selber kochen wählen. Mit dieser Variante spart man Geld, ohne auf die Eindrücke des Landes zu verzichten.

Häufig gestellte Fragen von Reisenden

Was gilt als typisch dänisches Essen?

Das dänische Nationalgericht ist “Stegt flæsk” – knuspriges Schweinefleisch mit Kartoffeln in Petersiliensoße. Smørrebrød – ein belegtes Butterbrot ist ebenfalls sehr beliebt und dient oft als Mittagessen.

Wie viel kostet Essen gehen in Dänemark?

Die Preise für ein Abendessen sind ähnlich wie in Deutschland. An manchen Ecken ist es in Dänemark teilweise teurer. Relativ günstig isst man in einem dänischen Landgasthof, einem sogenannten Kro.

Wie viel Trinkgeld gibt man in Dänemark?

In Dänemark ist ein Trinkgeld nicht zwingend nötig, da eine Servicepauschale im Rechnungsbetrag inkludiert ist. Mehr als 5% sind ohnehin nicht üblich.

Wo kann man in Dänemark gut Essen gehen?

Die meisten ausgezeichneten und mit Sternen prämierten Restaurants liegen in der Hauptstadt Kopenhagen, jedoch sind im ganzen Land hervorragende Restaurants zu finden.

Weitere Artikel zum Thema dänische Esskultur