Schlossruine Kalø

Die Schlossruine Kalø gehört zu den besterhaltenen mittelalterlichen Ruinen in Dänemark. Sie zieht jährlich viele Besucher aus dem In- und Ausland an. Malerisch in der Bucht Kalø Vig gelegen, ist die Burg zusammen mit den Wallanlagen eine der bemerkenswertesten Sehenswürdigkeiten der Region und ganz Dänemarks.

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Die Schlossruine Kalø – Wichtiges Zeugnis der dänischen Geschichte

Die Burg liegt in der Nähe von Rønde auf der kleinen Insel Kalø an der Ostsee. Die Insel ist seit Jahrhunderten mit dem Festland verbunden. Die Ruine erstreckt sich auf einer kleinen Anhöhe mit Blick auf die herrliche Küstenlandschaft von Djursland. 

Der Bau wurde im Jahre 1313 von König Erik IV. Menved (* 1274, 1319) in Auftrag gegeben. Die königliche Burg sollte ihm als Machtdemonstration gegenüber innenpolitischen Widersachern dienen. Denn Erik IV. wollte auf diese Weise seine Stellung als König hervorheben und sichern. 

Vorausgegangen waren zahlreiche Revolten gegen seine Herrschaft. Gebaut wurde das Schloss unter Zwang von den dort ansässigen Bauern. Die Anlage war damals hochmodern und galt als uneinnehmbar. Zur Burg gehörten Wälle, mehrere Gebäude, tiefe Wassergräben sowie Zugbrücken.

Sein Bruder und Nachfolger König Christoph II. wurde gezwungen das Schloss bzw. die Burg abzureißen, jedoch ließ er es neu errichten. Das Schloss blieb im Besitztum der Krone und wurde im weiteren Verlauf der Jahrhunderte als Lehen, zum Beispiel an die Familie Rosenkrantz oder Reventlow vergeben. 

Anfang des 16. Jahrhunderts wurde das Schloss Erik Eriksen Banner als Lehen vergeben. Zu den Bewohnern der Burg zählten zu jener Zeit zahlreiche politische Geiseln aus Schweden. Im Jahr 1518 gehörte zu den Gefangenen sogar der spätere schwedische König Gustav I. Wasa (1496, 1560). Ihm gelang jedoch ein Jahr später die Flucht von Schloss Kalø. 

Bis 1660 war das Schloss Kalø der Lehnsmannsitz für Djursland. Lange Zeit war es eng mit der Geschichte Dänemarks verbunden. 

1660 wurde das Schloss fast völlig abgerissen und die Steine u.a. für den Neubau von Schloss Charlottenburg in Kopenhagen verwendet. Die Anlage verfiel zusehends. Im Jahre 1828 kam die Ruine des Schlosses in den Besitz der Hamburger Kaufmannsfamilie Jenisch. 1945 wurde sie vom dänischen Staat übernommen.

Schlossruine Kalø
Quelle: Photokarlcom / bigstockphoto.com

Ein Besuch in der Schlossruine Kalø

Heute stehen von dem einstigen imposanten Bau noch die Fundamente und zahlreiche Mauern. Des Weiteren sind noch Reste des Hauptturmes erhalten. Auch die Wallanlagen sind auf der Insel noch zu erkennen. 

Die Schlossruine ist der Öffentlichkeit frei zugänglich, kann ganzjährig besichtigt werden und ist über einen Damm zu Fuß zu erreichen. Der mit Kopfsteinpflaster belegte Weg ist die längste mittelalterliche Straße Dänemarks. Besucher wandeln praktisch auf mittelalterlichen Spuren und können sich so auf die 700 Jahre alte Geschichte des Schlosses perfekt einstimmen. 

In der Ruine ist zum Beispiel der frühere Kerker zu sehen und eine Treppe führt auf den noch erhaltenen Schlossturm. Auf dem Parkplatz (Kalø Slotskro) können Besucher Informationsmaterial erhalten und in den Sommermonaten auch Touren z. B durch den Nationalpark buchen. Auf zahlreichen kleinen Wegen sind Fahrradtouren möglich.

Eine Schlossruine mit Aussicht

Das Besondere an der Schlossruine Kalø sind nicht nur die steinernen Fragmente, sondern auch die wunderschöne Lage an der Bucht sowie am Fuße des Nationalparks Mols Bjerge. Von hier aus lassen sich tolle Wanderungen und Fahrradtouren mit der ganzen Familie unternehmen.  

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