Mønsted Kalkgrube – Ein einzigartiges Areal
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Erdgeschichte, Kulturgeschichte, Kunst und Kulinarik und das alles in einem einzigen Areal, das unter Naturschutz steht?
Die größte Kalkgrube der Welt bietet all das und noch einiges mehr. Wissenswertes paart sich mit Kulturgenuss, Highlights gibt es auch im Museum beim Besuch der alten Grubenbahn. Die Aktivitäten in Vejlby Klit sind vielfältig!
Ein besonderer Ort mitten in Jütland
Mitten auf der Kimbrischen Halbinsel befindet sich die größte Kalkgrube der Welt. Die Halbinsel grenzt an Ostsee und Nordsee. Nur wenige Kilometer von Viborg entfernt liegt die Kalkgrube im westlichen Teil Dänemarks, den man auch Jütland nennt. Im Süden ist Jütland begrenzt durch Schleswig Holstein.
Die bewegte Geschichte der Kalkgrube von Mønsted
Vor 135 – 65 Millionen Jahren war Mønsted noch von einem seichten Meer bedeckt. Hier lebten besondere Algen mit einer Kalkschale. Starben sie, so sanken sie zu Boden. Mit der Zeit bildete sich eine 75 Meter dicke Schicht aus Kalkablagerungen am Meeresboden.
Eingelagert ist auch eine 25 Zentimeter dicke Feuersteinschicht, was für den Abbau ebenfalls interessant war. Vor bereits 1000 Jahren begannen die Menschen hier die ersten Gänge anzulegen. Schriftlich dokumentiert ist die Nutzung der Grube allerdings erst ab den 1760er Jahren.
Bis ins 20. Jahrhundert wurde hier Kalk in zwei unterschiedlichen Qualitäten abgebaut. Erst 1955 wurde die Grube stillgelegt. Ab 1981 fanden unter der Schirmherrschaft des Geigers Anker Buch Konzerte in den Gruben statt.
Mehrere Tonnen Käse werden wegen der optimalen klimatischen Bedingungen in einem Teil der Gruben zur Reifung gelagert. Seit die „Skov- og Naturstyrelsen“ die Gruben, Werksgebäude und das umliegende Land gekauft hat, steht das Gebiet unter Natur- und Denkmalschutz.
Der Besuch der Mønsted Kalkgrube ist ein vielfältiges Erlebnis
Das Gebiet eignet sich für Wanderungen und romantische Spaziergänge. Ein Besuch in den Gruben kann während der Öffnungszeiten selbständig gestaltet werden. In einem Teil des Kalkbergwerkes wird ein Film gezeigt. Rund zwei Kilometer ist die Grube beleuchtet und begehbar.
Das gesamte Grubensystem umfasst allerdings ein etwa 60 Kilometer langes System von Gängen, die sich teilweise über bis zu sechs Etagen erstrecken. Besichtigt werden kann auch die Werkshalle mit den alten Gerätschaften der Grubenarbeiter und die alte Kalksteinmühle.
Faszinierendes Tierchen oder Mini-Dracula?
Fledermäuse sind faszinierende Tierchen – manche Leute haben allerdings unbegründete Angst vor ihnen. Fledermäuse fliegen mit Radarortung und vermeiden es tunlichst, einem Menschen „in die Arme zu fliegen“ oder sich gar in einer hochgetürmten Damenfrisur zu verheddern!
In dieser Kalkgrube haben die zierlichen Tierchen ihr wahres Paradies gefunden. Mehrere Arten teilen sich die unterirdischen Höhlen als Winterquartier. Besonders die seltene Teichfledermaus fühlt sich über die Wintermonate in dem gleichmäßig temperierten Höhlensystem bei 8 Grad Celsius wohl. Der Naturschutzverein zählt sogar die ein- und ausfliegenden Fledermäuse.
Leider finden Fledermäuse immer weniger Plätze, in denen sie ihre großen Kinderstuben einrichten können. Bis zu 500 Fledermausmütter teilen sich eine Kinderstube. Dafür bevorzugen sie im Sommer Dachböden oder auch Hohlräume in Wandverschalungen. Durch die immer besser gedämmten Häuser werden ihre Möglichkeiten aber leider immer mehr eingeschränkt.
Die Teichfledermaus wird bis zu knapp sieben Zentimeter groß. Ihre Flügelspannweite beträgt zwischen 20 und 30 Zentimetern. Damit gehört sie zu den großen Arten. Ihre Nahrung beschränkt sich nicht auf Stechmücken, Zuckmücken und Köcherfliegen, sie frisst ebenso Käfer und Schmetterlinge. Ab und zu erwischt sie bei ihrem schnellen geradlinigen Flug über einem Wasserlauf sogar kleine Fische, die nahe der Wasseroberfläche schwimmen.
Weitere Informationen
Mønsted Kalkgruber
Kalkværksvej 8
Mønsted
7850 Stoholm Jylland
Tel.: +45 86 646011
Für jeden etwas dabei
Ob als Naturforscher, auf der Suche nach Abenteuer oder geschichtlich interessierter Besucher – hier kommt jeder auf seine Kosten. Geschichte und Natur „zum Anfassen“ kommt besonders auch bei Kindern sehr gut an. Die Fledermäuse sind zwar keine Kuscheltiere und möchten lieber nicht berührt werden.
Die Kalkablagerungen und letztlich der feine Kalk als Endprodukt der Kalkmühle sind für die Besucher allerdings auch eine interessante sensorische Erfahrung. Eine Fahrt mit der ehemaligen Bergwerksbahn ist ebenfalls ein schönes Erlebnis und versetzt die Fahrgäste in eine längst vergangene Zeit.