UNESCO Weltkulturerbe Jelling – Grabhügel von Jelling

Die Denkmäler von Jelling wurden im Jahr 1994 in die Liste des UNESCO Weltkulturerbe aufgenommen. Sie sind wichtige Zeugen der Geschichte der ersten Könige von Dänemark und vermitteln bis heute einen Blick auf über tausend Jahre zurückliegende Ereignisse.

Eine Kirche, Runensteine und Königsgräber

Das Ensemble der Weltkulturerbestätte umfasst die mittelalterliche Kirche, zwei Runensteine und zwei hohe Grabhügel. Zusammen legen diese Denkmäler das erste Zeugnis des vom Heidentum zum Christentum in Skandinavien ab. Die heutige weiße Steinkirche wurde vermutlich um das Jahr 1100 erbaut. Doch war dies nicht die erste Kirche an dieser Stelle. 

Drei hölzerne Vorgängerbauten waren zu diesem Zeitpunkt bereits abgebrannt. Die ursprüngliche Holzkirche wurde wahrscheinlich von König Harald Blauzahn im 10. Jahrhundert über der Grabstelle seines Vaters, König Gorm dem Alten, gebaut. Er stellte den größeren der beiden Runensteine zum Gedenken an seine Eltern Gorm und Tyra auf. 

Gleichzeitig verkündet der Stein in Runenschrift Harald Blauzahns Verdienst: Er einigte Dänemark und bekehrte das Land zum Christentum. Dies ist bis heute ein wirksames Stück Öffentlichkeitsarbeit, denn er hatte verstanden, dass er nur für seine Taten gewürdigt werden konnte, wenn er diese für die Nachwelt buchstäblich in Stein meißeln ließ.

Der kleinere Stein wurde von Haralds Vater König Gorm dem Alten zum Gedächtnis an seine Frau, die für ihre Klugheit und Schönheit bekannte Thyra Danebod errichtet. Auf diesem Stein ist der Name Dänemarks zum ersten Mal innerhalb des Landes zu lesen.

 Bei den Grabhügeln handelt es sich wahrscheinlich um die Grabstätten von Tyra und Gorm, der nun nicht mehr im ursprünglichen Grab unter der Kirche begraben liegt. Das Areal ist seit Jahren Gegenstand umfassender archäologischer Forschung. Nahe der historischen Stätte befindet sich das Museum „Kongernes Jelling“ (Jelling der Könige) das sich der Aufgabe widmet, dem Besucher die Zeit begreifbar zu machen, in der diese Gegend das Zentrum des historischen Dänemark bildete.

Jellings geographische Lage:

Der kleine Ort Jelling liegt inmitten der Halbinsel Jütland. Er ist zehn Kilometer von der am Vejlefjord gelegenen Regionalhauptstadt Vejle entfernt. Es gibt sowohl Autobahnanbindungen sowie eine regelmäßige Bahnverbindung von und nach Kopenhagen.

Aus Blauzahn wird Bluetooth

Wie der berühmte König von Dänemark und Norwegen zu seinem Beinamen Harald Blauzahn kam, ist bis heute nicht geklärt. Einige Historiker halten es für möglich, das er einen schadhaften und verfärbten Zahn hatte. Andere meinen dieser Name könnte auf sein Schwert zurückgehen. 

Tatsächlich begegnet sein Name heute noch den meisten Menschen in ihrem Alltag. Denn die drahtlose Internetverbindung Bluetooth wurde nach ihm benannt. Das Bluetooth-Logo setzt sich aus den Runen H und B zusammen: Harald Blauzahns Initialen.

Er hatte verschiedene Parteien dazu gebracht, miteinander zu kommunizieren, die Technologie hingegen soll einen gemeinsamen Kommunikationsstandard bieten. Aus diesem Grund erhielt eine moderne Kommunikationstechnologie den Namen eines alten Wikingerkönigs.

Die Kulturerbestätte in Jelling macht weit zurückliegende Ereignisse und Persönlichkeiten auch für die Menschen in unserer Zeit greifbar. Immer noch finden dort archäologische Untersuchungen statt, denn diese historische Stätte hat längst nicht all ihre Geheimnisse offenbart.