Dänische Weihnachtsspezialitäten
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Die meisten Menschen in Dänemark genießen die Weihnachtsvorbereitungen. Dabei gibt es eine Menge Traditionen und Spezialitäten zu entdecken, die dem dänischen Weihnachtsfest ein charakteristisches Flair verleihen.
Weihnachtsbaum und Weihnachtsherzen
Weihnachten wird am Abend des 24. Dezember gefeiert. Der Weihnachtsbaum wird mit dänischen Fähnchen, Kerzen und Süßigkeiten dekoriert. Meist steht er mitten im Wohnzimmer, denn es gehört einfach dazu, beim Singen der Weihnachtslieder, um den Baum zu tanzen. Viele dieser Lieder sind entsprechend flott und fröhlich.
Kindern bringt der Weihnachtsmann ihre Geschenke. Seine schelmischen Helferlein sind kleine Wichtel mit leuchtend roten Mützen (Nisser). Sie werden in vielen Weihnachtsliedern besungen und sind bei den Kindern besonders beliebt.
Eine unverzichtbare Dekoration sind die aus zweifarbigem Buntpapier ausgeschnittenen und ineinander verflochtenen Weihnachtsherzen (Julehjerter). Die klassische Variante trägt die dänischen Farben, rot und weiß. Doch sind der Kreativität bei Formen und Farben keine Grenzen gesetzt.
Etwas Geschicklichkeit und Geduld sollte man beim Basteln jedoch mitbringen. Man sagt, sie wurden vom berühmten dänischen Dichter Hans Christian Andersen erfunden, ebenso wie die Märchen, die um diese Jahreszeit gerne gelesen werden.
Ente oder Schweinebraten?
Schon in der Vorweihnachtszeit gibt es in Dänemark viele Firmen- und Vereinsweihnachtsfeiern. Diese finden meist in Restaurants statt, die zu dieser Zeit natürlich die traditionellen Gerichte anbieten, die jeder Däne auf dem Weihnachtstisch erwartet.
Dabei kommt, wie auch am Weihnachtsabend zu hause beinahe ausnahmslos eine von zwei traditionellen Hauptspeisen auf den Tisch: Ente oder Schweinebraten (Flæskesteg) – je nach Geschmack. Als Beilage wird Rotkohl mit gebräunten, leicht karamellisierten, Kartoffeln und brauner Sauce gereicht. Heutzutage bevorzugen viele eine vegetarische Alternative.
Das kann ein Pilz- oder ein Auflaufgericht sein. Erlaubt ist, was schmeckt. Die Traditionen haben sich bei fleischlosen Gerichten noch nicht verfestigt. Auch am Weihnachtsabend trinkt man in Dänemark gerne Bier, doch es kann auch schon einmal ein guter Rotwein sein.
Das Mandelgeschenk
Ein dänisches Weihnachtsessen ist nicht komplett ohne Risalamande, den traditionellen mit Sahne und Mandeln verfeinerten Milchreis mit Kirschsauce. Diese Süßspeise wurde zu Beginn des 19. Jahrhunderts beim wohlhabenden Bürgertum gerne gegessen. Als Zutaten wie Zucker und Reis für breitere Bevölkerungsschichten erschwinglich wurden, war dieser Nachtisch bald von keinem dänischen Weihnachtstisch mehr wegzudenken.
Vor dem Servieren versteckt der Koch eine ganze Mandel in der Schüssel. Wer diese in der eigenen Portion findet, bekommt das sogenannte Mandelgeschenk. Dabei handelt es sich oft um ein Marzipanschwein, in manchen Familien allerdings auch um Schokolade oder ein Buch.
Eine auf dänischen Weihnachtsmärkten häufig anzutreffende Süßspeise sind die sogenannten Æbleskiber. Dabei handelt es sich um eine kugelig herausgebackene Pfannkuchenvariante, die ursprünglich ungefüllt verzehrt wurde. Mittlerweile werden die kugelrunden Köstlichkeiten mit den unterschiedlichsten Füllungen angeboten.
Gerade zur Weihnachtszeit legt man in Dänemark Wert auf kleine, feine Details. So wird gerne Selbstgemachtes genascht und verschenkt, wie Pfeffernüsse und Pralinen, gerne mit Schokolade und Marzipan. Marzipan ist als Zutat für ein gelungenes dänisches Weihnachtsfest überhaupt unumgänglich.
Ein dänisches Weihnachtsfest ist voll von heimeligen Traditionen und Leckereien. Das damit verbundene Gefühl lässt sich wohl kaum besser, als mit dem unübersetzbaren dänischen Wörtchen „Hygge“ beschreiben. Es ist gemütlich und herzerwärmend und das auf eine unverkennbar skandinavische und unkomplizierte Art.