Unterwegs auf der Nordsee mit dem historischen Bramsegelschoner „Maja“
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Dänemark ist von allen Seiten von Meer umgeben. Kein Ort in unserem skandinavischen Nachbarland ist mehr als 50 Kilometer von der Küste entfernt. Deshalb warten im Urlaub auch zahlreiche Aktivitäten auf dem Wasser. Ein ganz besonderes Erlebnis ist die Fahrt mit dem Bramsegelschoner „Maja“.
Bramsegelschoner „Maja“ in Hvide Sande
Die „Maja“ wurde von 1916 bis 1919 – also während des Ersten Weltkriegs – in der niederländischen Werft G. Boot am Alphen gebaut und war zunächst als Fischerboot auf dem Rhein und der Nordsee unterwegs. Heute segelt der 43 Meter lange Bramsegelschoner unter dänischer Flagge zwar immer noch auf der Nordsee, doch statt frische Heringe hat das alte Segelschiff Passagier an Bord.
Mit der „Maja“ werden meistens im Juli und August spannende zwei- und dreistündigen Touren von Struer oder Thisted angeboten. Hier ist man dann auf dem Limfjord und segelt an der schönen Insel Venø. Vom Skipper erfahren die Mitreisenden Wissenswertes über die Natur und das Meer und schon die Fahrt an sich auf dem historischen Schiff ist eine Reise wert.
Das macht die „Maja“ zu einem besonderen Schiff
Die „Maja“ hat eine über 100-jährige Geschichte. Der Bramsegelschoner ist 43 Meter lang und 6,6 Meter breit. Das Schiff hat einen Tiefgang von 2,4 Meter und eine Masthöhe von 28 Meter. Es ist mit einem 298 kW-starken Motor ausgestattet, der neun Knoten Fahrt machen kann.
Bei Wind werden natürlich die Segel ausgeholt. Dann macht die „Maja“ sogar 14 Knoten Fahrt. Die maximale Segelfläche liegt bei 480 Quadratmeter. Nach seiner Zeit als Fischerboot wurde das Schiff 1930 übrigens nach Hamburg verkauft und als Frachtschiff benutzt. So war es unter anderem mit Getreide, Kohle, Granit, Holz oder Dünger auf der Nord- und Ostsee unterwegs.
Im Jahr 1957 kam die „Maja“ in dänischen Besitz. So war sie unter anderem für die Ceres-Brauerei im Einsatz und segelte mit schweren Lasten wie der Braugerste der Brauerei in Aarhus an der dänischen Küste.
Bis ins Jahr 1996 war der Bramsegelschoner als Frachtschiff in Dänemark unterwegs. Dann rentierte sich dieser Aufwand nicht mehr, da das Schiff für die neuen Anforderungen zu klein war. Ihr letzte Reise als Frachtschiff unternahm die „Maja“ mit einer Granit-Ladung aus Bornholm-Rønne nach Kopenhagen im Dezember 1996.
Danach erhielt der historische Schoner eine neue Aufgabe. So wurde er genauso zurückgebaut, wie die „Maja“ in den 1930er Jahren aussah und als Passagier- und Charterschiff genutzt. Der alte Lastraum ist heute Ess- und Schlafraum sowie die Küche. Er hat Platz für 24 Personen. Das Boot kann darum auch für längere Fahrten gechartert werden. Es verfügt über Duschen und zwei Toiletten.
Wann kann man in See stechen?
Der normale Ausflugsverkehr startet Mitte/Ende Juli und dauert bis Mitte August. In diesem Zeitraum werden an festen Terminen die zwei- oder dreistündigen Fahrten auf dem Limfjord angeboten. Genaue Termine können auf der Website http://www.bramsejlskonnert.dk/?lang=de abgerufen werden. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, die „Maja“ zu chartern. Auch hier finden sich Informationen auf der Website.
Was kostet die Fahrt?
Für die dreistündige Tour, die vom Hafen Struer auf dem Limfjord zur Insel Venø und zurück geht, zahlen Erwachsene 280 Kronen und Kinder unter 14 Jahre 200 Kronen. Die zweistündige Tour vom Hafen in Thisted auf dem Limfjord kostet für Erwachsene 225 Kronen und für Kinder unter 14 Jahren 170 Kronen. Charterpreise müssen gesondert erfragt werden.
Fazit
Eine Fahrt mit dem Bramsegelschoner „Maja“ ist ein besonderes und sicherlich unvergessliches Urlaubserlebnis in Dänemark. Mit dem über 100 Jahre alten Schiff ist man auf der Nordsee unterwegs und kann den Wind und Wasser hautnah spüren.